Es hat eigentlich damit angefangen, dass in Vechelde wieder einmal ein Schützenfest war und der Spielmannszug der Schützenkameradschaft Bettmar dabei zum Frühstück aufspielte.
Damals, im Jahr 1962, meinten einige Vechelder
(unter ihnen auch Friedrich - Wilhelm (Pille) Kellner) :
"Das müssten wir doch auch hinbekommen"
Da sprang Karl Basse jun. auf und rief:
"Natürlich bekommen wir das hin! Wer macht mit?"
Doch zum ersten Übungsabend (noch ohne Instrumente) kamen nur etwa 15, die den Spielmannszug gründen wollten.
Paul Peters, der damalige Präsident des Schützenvereines war von der Idee eines eigenen Spielmannszuges sehr angetan. Er setzte sich dafür ein, dass der Spielmannszug dem Schützenverein angegliedert wurde. Die Instrumente kamen meist aus eigener Tasche.
Schon nach einem Jahr sehr harten Übens konnten Vechelder Spielleute zum ersten Mal beim Schützenfest auftreten. Sie hatten den Woltwilscher Spielmannszug zur Hilfe (Dort war Wilhelm Czichos der Leiter!). In den nächsten Jahren gehörten dem Spielmannszug immer etwa 20 bis 25 Spielleute an. Zunächst waren nur Männer und Jungen im Spielmannszug. Die ersten Mädchen kamen 1967/68 dazu. Dies war die erste große Veränderung innerhalb des Spielmannszuges.
Die zweite große Veränderung wurde 1972 eingeleitet. Karl Basse, der den Spielmannszug seit der Gründung geleitet hatte, sollte etwas entlastet werden. Es wurde erstmals ein kompletter Vorstand gewählt.
Die Musikalische Leitung lag weiterhin bei Wilhelm Czichos. Die Vechelder Spielleute traten nur ab und zu auch bei anderen Veranstaltungen als bei Schützenfesten auf. Ab 01.03.1972 schloss sich der SZ Vechelde der Spielmannszug - Vereinigung Niedersachsen e.V. (SZVN) an. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Spielmannszug ca. 30 Mitglieder.
Ein Höhepunkt war für die Vechelder Spielleute 1973 die Teilnahme an dem anlässlich der 1000 - Jahr Feier der Gemeinde Vechelde stattfindenden Festumzug und das von ihnen selbst veranstaltete Freundschaftstreffen der Spielmannszüge des Landkreises Braunschweig, an dem 12 Spielmannszüge teilnahmen.
Nach einer Zeit, in der viele aktive Spieler ausgetreten sind, wurden aber viele neue Nachwuchsspieler gefunden (ca. 50). Es war nun möglich 2 Züge zu bilden: den Jugendzug und den Schülerzug.
Natürlich wurde nicht nur noch für Wettstreite geübt (Ergebnisse Wettstreite).
1979 wurden die Spielleute sogar von der Ausstellungsleitung der Bundesgartenschau in Bonn für ein Konzert im kulturellen Begleitprogramm der Bundesgartenschau engagiert.
Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war zweifellos das Jahr 1981. in diesem Jahr hatte der SZ Vechelde erstmals die Ausrichung des Bezirkswettstreits des Bezirkes Braunschweig der SZVN übernommen.
Durch eine sehr gut gelungene Werbeaktion meldeten sich wieder 42 Mädchen und Jungen beim SZ Vechelde an. Erstmals konnte der SZ Vechelde dann mit 4 Zügen zu den Bezirksmeisterschaften fahren. (Stammzug, Jugendzug, Schüler 1 und Schüler 2).
Das 20 Jährige Jubiläum brachte erstmals seit langem wieder eine große Veränderung mit sich, denn aus Altersgründen beendete Wilhelm Czichos seine Tätigkeit als Musikalischer Leiter. Die Verantwortung für die musikalische Leitung und die Ausbildung des Nachwuchses liegt seit dem in den Händen von Heike Reihers.
Im September 1983 hatte zum ersten mal seit langem der Vechelder Markt nicht mehr stattgefunden. Aus diesem Grund war auch der sonst übliche, vom Schützenverein ausgetragene Lampionzug, ausgefallen. Um diese alte Tradition nicht abreißen zu lassen hatte sich der Spielmannszug entschlossen, selbst die initiative zu ergreifen. Am21.10.1983 fand der 1. Lampionumzug unter der Regie des Spielmannszuges statt. Die Beteiligung der Vechelder Kinder war so enorm, dass sich die Verantwortlichen entschlossen, weiter zu machen. Zusammen mit der FF und bis 2001 auch mit den Kindergärten richteten die Vechelder Spielleute diesen alljährlichen Umzug aus.
Am 17.02.1985 nahm der SZ Vechelde erstmals kostümiert am großen Karnevalsumzug in Braunschweig teil. Alle waren trotz der klirrenden Kälte sehr begeistert und beschlossen, im nächsten Jahr wieder mitzulaufen. Seitdem haben die Vechelder Spielleute in jedem Jahr in einem anderen Kostüm teilgenommen und dabei 3X einen Preis gewonnen.
Mittlerweile konnte Heike Reihers älter nicht mehr so viel Zeit aufbringen. Der Vorstand fragte daraufhin Wilhelm Czichos, ob er nicht nochmals den Nachwuchs trainieren könne. Danach folgten noch einige Wettstreite...
An dieser Stelle endet zunächst die kleine Chronik über den Spielmannszug, der in künftigen Jahren hoffentlich noch oft im interessante Passagen ergänzt werden kann. Darin konnte sicher nicht alles erwähnt werden, was sich in den letzten 41 Jahren in und um den Spielmannszug so ereignet hat, und der eine oder andere wird vielleicht einiges vermissen, was er selbst erlebt hat oder selbst in der Chronik erwähnen würde, dass wäre aber viel zu viel zum Lesen...
Chronik
Die Gründung
Es begann im Jahr 1962 beim Schützenfest in Vechelde, bei welchem der Spielmannszug der Schützenkameradschaft Bettmar zum Frühstück aufspielte.
Damals meinten einige Vechelder, unter ihnen auch Friedrich-Wilhelm Kellner (Pille): "Das müssten wir doch auch hinbekommen!" Da sprang Karl Basse jun. auf und rief: "Natürlich bekommen wir das hin! Wer macht mit?" Sofort erklärten sich etwa 60 junge Männer per Unterschrift bereit.
Zum ersten „Übungsabend“ (noch ohne Instrumente) kamen jedoch nur etwa 15 Leute, die einen Spielmannszug gründen wollten.
Paul Peters, der damalige Präsident des Schützenvereines, war von der Idee eines eigenen Spielmannszuges begeistert und setzte sich dafür ein, dass der Spielmannszug dem Schützenverein angegliedert wurde.
Bei der eigentlichen Gründung waren dabei: Karl Basse jun., Horst Kramer, Horst Koch, Manfred Meier, Manfred Schmidt, Wilhelm Steinmann, Klaus Stöhrig, Martin Will, Karl-Heinz Wulkow, Hans Macinski und Joachim Arlt. Kurze Zeit später kamen dann Thomas Leers, Karl-Heinz Melzer, Gerhard Neumann, Donald Neumann und Gunnar Wiehe hinzu. Zu ihrem Leiter wählten die Spielleute Karl Basse. Er war der erste Tambourmajor.
Damit schnell mit dem Üben begonnen werden konnte, stiftete Paul Peters sofort selbst die erste Trommel. Die übrigen Instrumente wurden größtenteils vom Schützenverein, zum Teil aber auch von den Spielleuten selbst gekauft. Zunächst wurde nur mit 4 Trommeln und 4 Flöten geübt.
Die ersten Musikstücke sollte der Braunschweiger Musiklehrer Waldemar Leers einstudieren. Das Ganze drohte jedoch daran zu scheitern, dass nicht alle nach Noten spielen konnten und dies auch nicht lernen wollten. Paul Peters überredete schließlich den Ausbilder des Woltwiescher Spielmannszuges Wilhelm Czichos dazu, für ein Vierteljahr die Übungsleitung der Vechelder zusätzlich zu übernehmen. Dann, so meinte man, müsste der Spielmannzug auf eigenen Beinen stehen können. Aus diesem Vierteljahr wurden letztlich jedoch 20 Jahre.
Braunschweiger Zeitung 1963
Die ersten Jahre
Schon nach einem Jahr sehr harten Übens im Schützenheim und in Basses Gewächshäusern konnten etwa 15 Spielleute beim Schützenfest zum ersten Mal auftreten.
In den nächsten Jahren gehörten dem Spielmannszug immer etwa 20 bis 25 Spielleute an - zunächst nur Männer und Jungen - die ersten Mädchen kamen 1967/68 dazu.
1972 wurde erstmals ein kompletter Vorstand gewählt. Ihm gehörten an: Karl Basse (1. Vorsitzender), Horst Koch (2. Vorsitzender) Martin Robeck (Schriftführer und Pressewart), Hans Macinski (Kassenwart), Renate Goral und Friedrich Ohlms (Beisitzer), Martin Will und Wilhelm Steinmann (Organisationswarte), Karl-Heinz Rühmann (Instrumentenwart) und Horst Koch (Fahrdienstleiter). Stabführer waren Karl Basse und Pia Krönke.
Die Vechelder Spielleute traten nun ab und zu auch bei anderen Veranstaltungen als Schützenfesten auf.
Am 01.03.1972 schloss sich der Verein der Spielmannszug - Vereinigung Niedersachsen e.V. (SZVN) an.
Bei den Vorstandswahlen im Januar 1973 übernahm Gerhard Neumann das Amt des 1. Vorsitzenden, 2. Vorsitzender wurde Alfred Goral. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Höhepunkte waren für unsere Spielleute im Jahr 1973 die Teilnahme an dem Festumzug anlässlich der 1000 - Jahr Feier der Gemeinde Vechelde und das von uns selbst veranstaltete Freundschaftstreffen der Spielmannszüge des Landkreises Braunschweig, an dem 12 Spielmannszüge teilnahmen (siehe Zeitungsartikel vom 03.09.1973).
Durch eine große Werbeaktion gelang es im Oktober 1973 so viele neue Nachwuchsspieler zu finden, dass es möglich war 2 Züge zu bilden: den Jugendzug und den Schülerzug.
Um das Vereinsleben abwechslungsreicher zu gestalten und um die Leistung im Vergleich zu anderen Spielmannszügen feststellen zu können, wurde an vielen Wettstreiten teilgenommen – mit zum Teil guten Erfolgen. Ab 1976 startete der Jugendzug als Stammzug und der Schülerzug als Jugendzug. Bei Bezirks- und Landesmeisterschaften und der Deutschen Jugendmeisterschaft wurden stets gute Erfolge erzielt. 1978 kam wieder ein Schülerzug hinzu, so dass bei der Niedersachsenmeisterschaft 1979 alle 3 Züge starten konnten. Der Jugendzug wurde in diesem Jahr in seiner Klasse Niedersachsenmeister.
Braunschweiger Zeitung 25.01.1973
Braunschweiger Zeitung 03.09.1973
Bis zu diesem Zeitpunkt war der Vorstand weitestgehend unverändert geblieben. Einen entscheidenden Wechsel gab es 1980, als der 1. Vorsitzende Gerhard Neumann durch Alfred Goral abgelöst wurde. Die Rolle des 2. Vorsitzenden übernahm Rudi Bunschus.
Peiner Nachrichten 22.11.1980
Peiner Nachrichten 10.12.1980
Im Jahr 1981 richtete unser Verein erstmals den Bezirkswettstreit des Bezirkes Braunschweig der SZVN aus.
Peiner Nachrichten 30.05.1981
Einen riesen Erfolg erzielte der Jugendzug bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Elmshorn 1982: er wurde Deutscher Meister. In diesem Jahr, zum Zeitpunkt des 20-jährigen Jubiläums, beendete Wilhelm Czichos aus Altersgründen seine Tätigkeit als musikalischer Leiter. Er bildete allerdings ab 1986 noch mehrere Jahre weiterhin den Nachwuchs aus.
1983 bis heute
Die Verantwortung für die musikalische Leitung und die Ausbildung des Nachwuchses übernahm bis Ende 1989 Heike Pohlai, geb. Reihers. Ihr folgten bis Herbst 1991 Wolfgang Czichos, anschließend kurzzeitig Hans-Heinrich Siedentop, Wilhelm Rottermund sowie Hilmar Brandt und schließlich erneut für viele Jahre Wolfgang Czichos.
In der Zeit von 1983 bis 2001 richtete unser Spielmannszug gemeinsam mit der freiwilligen Feuerwehr und den Kindergärten jährlich die Lampionumzüge aus.
Außerdem nehmen wir seit 1985 traditionell jedes Jahr phantasievoll kostümiert am großen Karnevalsumzug in Braunschweig teil, egal ob es stürmt, regnet oder schneit. Mehrfach wurden wir bereits von der Jury prämiert.
1985 übernahm Martin Robeck das Amt des 1. Vorsitzenden, woran sich bis heute nichts geändert hat. Den 2. Vorsitz behielt Rudi Bunschus bis zum Jahr 1994, in welchem er von Sigrid Möbius abgelöst wurde.
Peiner Nachrichten 16.02.1994
Peiner Nachrichten 15.04.1994
Seit etwa 1998 treten alle Aktiven nur noch gemeinsam in einem Zug auf. An Meisterschaften haben wir, nachdem wir 1998 in Vechelde die letzte Bezirksmeisterschaft des Bezirks Braunschweig der SZVN ausgerichtet haben, zunächst nicht mehr teilgenommen. Zum einen deshalb, weil nach der Fusion der SZVN mit dem
Niedersächsischen Volksmusiker-Verband (NVV) zum Niedersächsischen Musikverband (NMV) sich auch gravierende Veränderungen in den Kreisverbänden ergeben hatten. Der neu gebildete Kreismusikverband Braunschweiger Land e. V., dem auch unser Spielmannszug angehört, führte seit seiner Gründung zwar Kreismusikfeste, aber keine Bezirksmeisterschaften durch. Somit fehlte auch die Qualifikation zur Teilnahme an den Niedersachsenmeisterschaften. Zum anderen mussten wir den Aktivenstamm aufgrund einer starken Mitgliederfluktuation neu aufbauen.
Peiner Allgemeine Zeitung 12.05.2005
Im Frühjahr 2004 konnten wir mit Mark Knackstedt einen neuen und sehr engagierten musikalischen Leiter für unseren Verein gewinnen. Fortan haben wir sowohl die musikalische Ausbildung der aktiven Mitglieder als auch unser Repertoire in Richtung konzertante Musik für moderne Spielleute-Orchester umgestellt und erweitert.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten nun eine fundierte Notenausbildung.
Inzwischen sind – außer bei Umzügen – musikalische Darbietungen ohne entsprechendes Notenmaterial nicht mehr denkbar.
Seit 2005 geben wir jährlich am 3. Oktober ein rund 2-stündiges Jahreskonzert im Bürgerzentrum Vechelde.
Eine ganz wesentliche Neuerung in unserer Vereinsgeschichte war die Ablösung vom Schützenverein Vechelde. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde am 12.12.2005 die Konstituierung des Vereins „Spielmannszug Vechelde von 1962 e. V.“ beschlossen. Mit dieser neuen Selbständigkeit legten wir uns auch ein neues Outfit zu und treten seitdem in roten Westen und Jacken anstelle der Schützenuniformen auf.
Peiner Nachrichten 05.10.2005
Im Mai 2007 haben wir im Rahmen des Deutschen Musikfestes in Würzburg seit langem wieder an einem Wertungsspiel teilgenommen und die Auszeichnung „hervorragend“ erhalten (Urkunde).
Im September 2007 durften wir die Vechelder Partnerkommune Niemodlin in Polen (Kreis Opole) mit Vertretern der Gemeinde Vechelde besuchen und zur feierlichen Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages zwischen Niemodlin und der Tschechischen Gemeinde Stity die eigens einstudierten Nationalhymnen beider Staaten vortragen.
Leider mussten wir uns auf unserem 6. Jahreskonzert am 3. Oktober 2010 auch von Elif verabschieden, welche eine Ausbildung begonnen hat und nun nicht mehr die erforderliche Zeit aufbringen kann. Die musikalische Leitung liegt ab jetzt in den Händen von Marion Margalle und Tina Möbius.
An dieser Stelle endet die Chronik des Spielmannszugs Vechelde, welche in künftigen Jahren hoffentlich noch oft um interessante Passagen ergänzt werden kann. Hierin konnte sicher nicht alles erwähnt werden, was sich in der Vergangenheit in und um den Spielmannszug ereignet hat. Der eine oder andere wird vielleicht einiges vermissen, was er selbst erlebt hat oder selbst in der Chronik erwähnen würde, aber es ist ja jetzt schon ziemlich viel zum Lesen...
Nach diesen Erfolgen gab es aus beruflichen Gründen wieder einen Wechsel in unserer musikalischen Leitung. Diese lag fortan in den Händen von Elif Deniz, welche diese Aufgabe trotz ihres jungen Alters von 17 Jahren hervorragend meisterte.